Thema: Salztransport
Tipp: Ein Besuch in der ehemaligen Rodstätte mit anliegendem Ballhaus (Lagerhaus)
Das Traditionshotel Krone ist bereits 570 Jahre aktiv im Geschäft. Die alte Baustruktur erzählt heute noch von der reichen Tradition des Hauses, früher war es die Gaststätte “Zur Goldenen Krone”. Das seit 1447 in Familienbesitz der Familie von Stadler geführte Haus war schon bei vielen bekannten Persönlichkeiten ein beliebter Einkehrplatz, wie z.B. von Papst Pius VI, Erzherzog Eugen und auch Andreas Hofer.

Wie alles begann…
Schon vor Christi Geburt entwickelte sich ein reger Handel zwischen den Völkern nördlich und südlich der Alpen. Allerdings vollzog er sich auf Saumpfaden hoch über den Tälern und über die Jöcher, auch über den Sattelberg und der Steinalm. Erst um 200 nach Christus errichteten die Römer eine Straße durch da Wipptal und brachten den Verkehr über den Brenner ins Rollen. Im Mittelalter verfiel die Römerstraße und der Handelsverkehr kam zum Erliegen, bis er um 1000 n. Chr. wieder aufblühte und allerhand Arbeit und Geld ins Wipptal brachte.

Blühende Zeiten für das Wipptal
Um 1200 sollen jährlich 7000 Tragtiere Waren im Gewicht von 1000 t über den Brenner getragen haben. Um 1300 gab es schon einen befahrbaren Weg, und Handel und Warenverkehr blühten auf. Den Warentransport übernahmen vorerst die heimischen Rodleute und in Lueg entstand eine ertragreiche Zoll- und Mautstätte. Ab 1480 erleichterten Sprengungen mit Schießpulver den Ausbau des Brennerweges, sodass eine Mindestbreite von 3 m möglich wurde. Um 1840 wurde die neue Kunststraße über den Brenner begonnen, auf deren Trasse die Bundesstraße heute noch weitgehend verläuft und von der auch der Meilenstein in Gries herführt.

Das Rodfuhrwesen ab dem 13. Jahrhundert
Fast alle Bewohner des Wipptales lebten bis Ende des 19. Jahrhunderts vom starken Postkutschen und Warenverkehr zwischen Nord und Süd. Matrei war damals der wichtigste Rastplatz im ganzen Tal auf der Handelsstraße zwischen dem Handelszentrum Augsburg und der Welthandelsstadt Venedig. Der Gütertransport wurde lange Zeit auf Grundlage des „Rodfuhrwesens“ abgewickelt. Der Begriff stammt ursprünglich vom lateinischen „rota“, was so viel wie Rad bedeutet. Unter dem Rodfuhrwesen versteht man den staffelweisen Transport von Waren von Rodstätte zu Rodstätte mit wechselnden Wagen und Fuhrleuten. Die Rodstätten befanden sich im Abstand von ca. 15 bis 20 km. Im Wipptal waren es Matrei, Lueg bei Gries und Sterzing in Südtirol. In Matrei übernachteten die Fuhrsleute in der Gaststätte „Zur Goldenen Krone“ (heute das Traditionshotel Krone) und lagerten ihre Waren über Nacht im Ballhaus nebenan (heute das Gasthaus „Zur Uhr“). Die Waren wurden am kommenden Tag den neuen Rodfuhrleuten übergeben. Diese schafften die Frachten auf den eigenen Fuhrwerken bis zur nächsten Station. Nicht nur die Wirte, sondern auch die Bauern des Wipptales stellten Pferde, Ochsen und Wagen bereit. . Besonders wichtig war der Transport von Salz, der direkt von Hall über die Römerstraße in Ellbögen bis nach Matrei und dann weiter Richtung Süden erfolgte. Der Waren- und Personenverkehr wurde außerdem durch einige Rod- und Straßenordnungen geregelt.

Revolution Schiene

1867 fuhr die erste Eisenbahn über den Brenner und der gesamte Verkehr verlagerte sich auf die Schiene. Inzwischen ist der Warenverkehr zwar wieder auf die Straße zurückgekehrt. und zur Last geworden, hat aber mit dem Warenverkehr auf der alten Brennerstraße nichts mehr zu tun.